Der Alltag fordert von uns meist viel und lässt oft wenig Raum für das, was innerlich stärkt. Dieser Beitrag zeigt, wie man seine Kraftquellen entdecken und in den Alltag einfließen lassen kann – für mehr Schwung und Freude jeden Tag.
Ein voller Alltag – und doch nicht erfüllend
Unser Alltag ist meist randvoll: Termine, Aufgaben, Erwartungen. Wir bemühen uns, alles zu schaffen, erfüllen Pflichten und kümmern uns um vieles, doch es nährt uns oft nicht.
So ist der Tag zwar ausgefüllt, aber nicht erfüllend. Häufig entsteht dabei das Gefühl, dass wir funktionieren, ohne uns lebendig zu fühlen. Und es bleibt der Eindruck, dass etwas fehlt. Vielleicht ist es das Bedürfnis, wieder mehr in Kontakt mit sich selbst zu kommen.
Unsere Seele braucht etwas anderes als nur das tägliche Tun. Sie braucht Zeiten, in denen wir uns selbst wieder spüren. Wenn sie zu kurz kommen, fühlen wir uns unausgeglichen, auch wenn wir viel geschafft haben.
Die eigenen Kraftquellen neu entdecken
Wenn wir uns nach innen wenden, können wir spüren, was uns fehlt und was uns stärken würde.
Jeder Mensch hat seine eigenen Quellen, aus denen neue Kraft fließt. Oft sind sie längst da, aber im Alltag verschüttet. Und viele von ihnen wirken auf den ersten Blick unscheinbar, fast alltäglich, und sind deshalb leicht zu übersehen.
Eigene Kraftquellen wiederzufinden oder neue zu entdecken, bringt uns wieder in Verbindung mit dem, was uns lebendig macht. Dafür hilft es, einen Moment innezuhalten und sich zu fragen: Was tut mir wirklich gut? Wann fühle ich mich lebendig, verbunden, ganz bei mir?
Manchmal zeigt sich die Antwort sofort und klar. Und manchmal ist es hilfreich, erst einmal aufzulisten, was guttut, wärmt, belebt oder inspiriert.
Vor allem die unscheinbaren Details haben oftmals große Bedeutung. Wenn man beispielsweise Wandern als Kraftquelle kennt, kann man genauer hinschauen, was daran besonders belebend ist. Das sind meistens Eindrücke, die die Sinne öffnen, wie zum Beispiel:
– das frühe Losgehen und die frische Morgenluft
– der Blick in die Weite
– die Geräusche des Waldes
– das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu spüren
Je genauer die Beschreibung, desto lebendiger wird das Bild. So entsteht nicht nur eine Liste von Tätigkeiten, sondern ein Spiegel dessen, was das eigene Herz stärkt – eine Art kleiner Landkarte zu sich selbst.
Diese Kraftquellen in den Alltag einfließen lassen
Wenn wir erst einmal gespürt haben, was uns stärkt, ist das schon ein wichtiger Schritt. Doch im Alltag verliert sich das Neue leicht zwischen Terminen und Gewohnheiten. Es braucht etwas Aufmerksamkeit, damit die wiederentdeckten Quellen nicht im Hintergrund verschwinden.
Als Erinnerungshilfe ist es sinnvoll, die Liste der persönlichen Kraftquellen an einem Platz anzubringen, der immer wieder ins Auge fällt. So bleibt im Bewusstsein wach, was guttut und nährt.
Aus der Liste wählt man dann zunächst ein oder zwei kleine Kraftquellen, die sich leicht in den Tag einfügen lassen: ein paar Minuten in die Stille gehen, abends bewusst durchatmen, unterwegs Musik hören, die belebt. So lässt sich Kraftspendendes im Alltag wieder besser spüren.
Zusätzlich kann man eine größere Kraftquelle aufnehmen. Das wäre etwas, das nicht täglich umsetzbar ist, aber nähren wird, wenn man es in Abständen einplant. Es könnte zum Beispiel ein Tag in der Natur sein, ein kreatives Vorhaben, ein Wiedersehen mit jemandem, der guttut.
Seine Kraftquellen entdecken und aus ihnen täglich schöpfen
Je vertrauter wir mit unseren Kraftquellen werden, desto selbstverständlicher fließen sie in unser Leben ein. Sie schenken uns Augenblicke des Innehaltens und erinnern daran, was wirklich zählt.
Solche Momente stärken von innen und wirken lange nach. Und sie zeigen: Lebendigkeit entsteht nicht durch dauernde Aktivität, sondern durch die Verbindung zu sich selbst.
Als Diplom-Psychologin, Beraterin, Coach und Supervisorin inspiriert Anna-Maria Steyer Menschen, innere Klarheit, Leichtigkeit und stimmige Lösungen auch in schwierigen Situationen zu finden.