Dankbarkeit – eine einfache Übung für mehr Zufriedenheit
Foto: Pixabay

Dankbarkeit – eine einfache Übung für mehr Zufriedenheit

Die meisten von uns wünschen sich mehr Leichtigkeit und innere Ruhe statt Stress und Anspannung. Im Folgenden zeige ich eine einfache Übung für jeden Tag, die hilft, in einen Zustand von Dankbarkeit zu kommen und damit Freude, Leichtigkeit und Kraft zu spüren.

Es ist nicht nur subjektiv angenehmer, sich dankbar und damit entspannt, leicht und fröhlich zu fühlen. Es ist auch gesünder, in diesem Zustand zu sein als in einem angespannten. Herz und Immunsystem arbeiten dann besser, die Organe werden gut versorgt, der Schlaf ist tiefer.

Angst ist ein kaltes Gefühl

Stress und Anspannung bedeuten Angst und das ist ein kaltes Gefühl. Angst schafft Enge im Körper. Die Atmung ist flach, die Lungen dehnen sich kaum, der Oberkörper ist zusammengezogen, die Gesichtsmuskulatur und viele andere Muskeln sind verkrampft.

Auf der psychischen Eben fühlt sich Angst dunkel und schwer an. Man ist gleichzeitig blockiert und rastlos. Es ist leicht vorstellbar, welche Auswirkungen ein Anspannungszustand damit langfristig auf die Gesundheit hat.

Dankbarkeit ist ein warmes Gefühl

Dankbarkeit dagegen fühlt sich hell und warm an. Sie ist neben der Liebe das stärkste positive Gefühl und dem Zustand der Liebe sehr ähnlich.  Sie schafft ein Wohlgefühl im Körper und löst Blockaden.

Die meisten Menschen fühlen im Zustand der Dankbarkeit Wärme und Weite im Brustbereich. Wenn man dankbar ist, ist einem sprichwörtlich „warm ums Herz“.

Die Atmung ist tief und gleichmäßig, der Puls ist ruhig, die Gesichtsmuskulatur ist weich und gelöst. Wir fühlen uns geerdet und „im Fluss“.

Dankbarkeit stärkt die psychische und körperliche Gesundheit

Die Ergebnisse aus der psychologischen und der medizinischen Forschung zeigen, dass das Empfinden von Dankbarkeit den Blutdruck normalisiert sowie Herz und Immunsystem stärkt. Dankbarkeits-Übungen helfen nachgewiesenermaßen in der Prävention von Angst- und Panikattacken und bei der Milderung von Phobien und Depressionen.

Im inneren Zustand der Dankbarkeit werden Glückshormone ausgeschüttet. Sie sind die Gegenspieler der Stresshormone, die dadurch zurückgehen. Die Anspannung fällt von uns ab, die Stimmung hellt sich auf und ein Gefühl von Zufriedenheit und Freude durchflutet uns. Angst rückt in weite Ferne. Wir fühlen uns stark und werden auch als stark wahrgenommen.

Eine einfache Übung für jeden Tag

Hier kommt nun eine ganz einfache Übung: Setzen Sie sich am Abend für ein paar Minuten an einen ruhigen Platz und schreiben Sie 5 Dinge bzw. Erlebnisse auf, für die Sie an diesem Tag dankbar sind. Datieren Sie die Liste und beginnen Sie mit dem Satz: „Ich bin dankbar für bzw. dass: …“.

Das kann etwas sein, was Sie an diesem Tag erlebt oder bekommen haben. Es können Dinge sein, die Sie besitzen. Es kann aber auch etwas aus Ihrem Leben sein, das Ihnen bei dieser Übung bewusst wird.

Schreiben Sie ggf. mehr Sätze auf, wenn Ihnen danach ist. Falls es Ihnen andererseits schwerfällt, fünf Punkte zu finden, schauen Sie sich um! Sie sind in einer sicheren Umgebung, es ist warm, Sie haben elektrisches Licht, ihr Kühlschrank ist gefüllt, …

Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit während der Übung auf das sich ausbreitende warme Gefühl, das sich vermutlich besonders in Ihrem Brustkorb bemerkbar machen wird. Genießen sie es ausgiebig und halten Sie diesen Zustand auch nach der Übung aufrecht.

Ihr Dankbarkeits-Tagebuch

Vielleicht möchten Sie Dankbarkeit als tägliche Übungspraxis kultivieren? Dann besorgen Sie sich ein hübsches Notizbuch und legen Sie es zuhause an einen Ort, wo Sie es nicht übersehen können.

Von Tag zu Tag wird dann dieses kleine Ritual zu einer immer festeren Gewohnheit. Und mit der Zeit wird Dankbarkeit zu einem immer vertrauteren Zustand für Sie (s. a. meinen Beitrag Lösen aus dem Sog einer Gewohnheit ).

Diese Dankbarkeitsübung ist auch eine Übung in Achtsamkeit. Beobachten Sie, wie sie sich mit der Zeit auf Ihr Befinden und auf die Beziehung zu anderen Menschen auswirkt. Notieren Sie Ihre Erfahrungen am nächsten Tag, bevor sie neue Dinge bzw. Erlebnisse auflisten.

In dieser kleinen und sehr simplen Übung, die ohne Aufwand zu praktizieren ist, führen Sie sich Ihren inneren und äußeren Reichtum vor Augen. Sie werden sich dadurch von innen her gestärkt fühlen und Ihr Körper wird darauf positiv reagieren.

 

Dipl.-Psych. Anna-Maria Steyer, Beraterin, Trainerin und Supervisorin inspiriert ihre Klienten und Kunden, innere Leichtigkeit wiederzuentdecken und kraftvolle Lösungen in schwierigen Situationen zu finden